Training mit aufmerksamkeitsgestörten Kindern nach Lauth und Schlottke
Die Therapie mit den Kindern basiert auf einer handlungstheoretischen Sichtweise. Sie vermittelt den Kindern Basisfertigkeiten, die für das Ausführen der beabsichtigten Handlungen notwendig sind (etwa genau hinhören) und verbessert ihre Verhaltenssteuerung und Handlungsplanung. Hierfür werden Programmbausteine bereitgestellt, die aufeinander bezogen sind und die gesamte Bandbreite der Störung aufgreifen. Dazu gehören auch Konzepte zur Verbesserung des Lernens und zu Förderung des Sozialverhaltens. Die Therapie wird genau auf die Kinder abgestimmt. Das Therapieprogramm ist so flexibel und individuell anzuwenden. Das Training bedient sich einem Belohnungssystem zur Verstärkung positiver Verhaltens- und Arbeitsweisen. D. h. bei einem erreichten Ziel erhält das Kind eine Belohnung. Dies wirkt sich positiv auf die Motivation aus.
Therapie als Entwicklungsintervention
Dies bedeutet, dass im Kampf gegen die Symptome der Aufmerksamkeitsstörung nur wenig Sinn gesehen wird. Demnach geht es vorrangig nicht darum, die Kinder wenig unruhig, weniger zappelig etc. zu machen, vielmehr soll die Entwicklung eines Kindes gefördert werden. Es werden deshalb Therapieschwerpunkte vertreten, die die eigenständige Entwicklung eines Kindes unterstützen. Hierzu gehören u.a. folgende Erkenntnisse und Kompetenzen:
Handlungen eigenständig und problemangemessen ausführen (steuern)
Ein bedacht- planvolles Herangehen an Aufgaben und Problemen anbahnen
Eigene Handlungsvollzüge möglichst selbständig organisieren
Selbstreflexiv vorgehen (z.B. vor dem Handeln nachdenken, bei Schwierigkeiten innehalten)
Ein „sich-selbst-bewusstes-Handeln“ verwirklichen, das sowohl den Fähigkeiten des Kindes als auch der jeweiligen Anforderung angemessen ist.
Bei diesem Programm handelt es sich um ein ergotherapeutisches Mittel. Sie benötigen hierzu eine Verordnung vom Arzt mit dem Heilmittel: „psychisch-funktionelle Behandlung“.